Scharten (um 1950)
Das Wort „Scharte“ oder „Scharten“ bedeutet im Mittelhochdeutschen Einschnitt, Einkerbung, woher der Ort auch vermutlich seinen Namen erhielt. Auf einer Landkarte von G.M. Fischer (1628 – 1696) steht „Scharten“ im Mittelpunkt.
Die Ortschaft Vitta wurde im Jahre 1253 unter „Viter“ erstmals urkundlich erwähnt. Ebenso wird auch bereits im 13. Jh. der Ort Rexham mit Recham und im 15. Jh. mit Rechshaim und Rexhaim erwähnt. Vor dem Jahr 1848 unterstand Scharten den verschiedenen Grundherren (Herrschaft Eferding, Herrschaft Daxberg, Herrschaft Freiling).
Die Herrschaft Eferding gehörte bis 1367 den Bischöfen von Passau, dann bis 1559 den Schaunbergern u. bis 1848 den Starhembergern. Um die Abgaben (den Zehent u. Robot) von den Bauern an die Grundherren genau vorschreiben zu können, wurde 1825 die Gegend vermessen und in Katastralgemeinden eingeteilt.
Scharten (um 1960)
Als die Grundherrschaften aufgehoben wurden, hat man die KG Scharten (Ortschaften Aigen, Herrnholz, Kronberg, Leppersdorf, Rexham, Roitham, Scharten u. Vitta) und KG Finklham (Ortschaften Breitenaich, Finklham, Oberndorf u. Roithen) im Jahre 1864 zur politischen Gemeinde Scharten vereint.
Das Gemeindegebiet ist in 12 Ortschaften eingeteilt und umfasst eine Fläche von 17,50 km². Der Ort Scharten liegt auf einer Seehöhe von 397 m, der höchste Punkt, der sogenannte „Roithner Kogl“ weist eine Höhenlage von 448 m auf.
Maria Scharten
Der dominierende Mittelpunkt im Dorfe Scharten war und ist die Wallfahrtskirche Maria Scharten. Es scheint leider nicht auf, wann die erste Kirche oder größere Kapelle gebaut wurde, allerdings wird eine Kirche in Scharten erstmals in einer Urkunde des Papstes Bonifaz IX. vom 01.01.1400 erwähnt.
Bis 1784 war die Kirche in Scharten eine Filiale der Pfarre Eferding dann wurde sie eine eigenständige Pfarre. Die heutige Kirche wurde 1506 von den Schaunbergern begonnen. Aufgrund der Religionswirren der Reformationszeit kam es zum Baustillstand sodass die Kirche erst 1632 fertig gestellt wurde. Diese Kirche liegt etwa 800 Meter vom Standort der ursprünglichen Kirche entfernt.
Eine entscheidende Veränderung des Ortsbildes von Scharten erfolgte im Jahr 1960, wo das (alte) Amtshaus mit Gemeindeverwaltung, Sitzungssaal, Trauungsraum, Bücherei, Gemeindearzt und 2 Wohnungen fertiggestellt wurde.
Im Jahr 2018 wurde dieses Gebäude abgerissen und ein Neues mit Gemeindeverwaltung, Sitzungsaal, Besprechungsraum, Bücherei und 6 Wohnungen im Obergeschoß erbaut. (Fertigstellung November 2019)
Die Volksschule, der Kindergarten, die Krabbelstube, das Feuerwehrdepot der FF Scharten sowie die Wallfahrtskirche und die Privathäuser bilden den heutigen Ortskern von Scharten.
2024 steht das nächste große Projekt am Plan:
ein neues Feuerwehrdepot für die FF Scharten sowie eine 3 gruppige Krabbelstube wird im Ortskern von Scharten geplant und umgesetzt.
Noch vor dem ersten Weltkrieg stieß man im Ort Leppersdorf, der erstmals im Jahre 1374 als „Leupolczstorf“ aufscheint, auf eine Quelle. Das Quellwasser floss mit ca. 21 Grad Celsius aus einem Brunnen und wurde für ein Badehaus verwendet.
Erstmals um das Jahr 1926 hatte Herr Otto Burger aus Linz im Hoftrakt des Elternhauses eine Getränkeproduktion etabliert. Er war der erste Hersteller der „Schartner Bombe“. Viele Erzählungen und Erlebnisse rankten sich um die Gewinnung des Wassers aus der Quelle zu Scharten, um den anfangs noch recht simplen Transport der Gebinde nach Linz und dann um die Herstellung und den Vertrieb des noch in einer richtigen „Bombenflasche“ abgefüllten Getränkes.
In den 1950er Jahren besaß die Welser Unternehmerfamilie Bartenstein die Quelle.
Durch die Lage und das Klima ist die Gegend ein besonders begünstigtes Schwerpunktgebiet für den Obstbau. Der traditionelle Streuobstbau auf Hangwiesen und an Feld- und Wegrändern liefert verschiedene Kirschsorten, Zwetschken und sehr viel Mostobst.
Schartner Quelle